Kategorie: Allgemein


  • Wie stumpfsinnig sind diese Reisen im Flugzeug – ein barbarisches und rückschrittliches Verkehrsmittel.

    Albert Camus, Tagebücher, 21. August 1949 (übersetzt von Guido G. Meister)


  • Testpost Bridgyfed

    Ich probiere aus, ob man auch WordPress-Posts per BridgyFed zu Bluesky föderieren kann.

    Wenn es geht, dann braucht man dazu das ActivityPub-Plugin und das Friends-Plugin.


  • Es ist wirklich ein Ärgernis, wie die CSU immer wieder durch fehlende Aufrichtigkeit auffällt.

    Der bayerische Finanzminister Albert Füracker jammert herum, dass es in Deutschland an wirtschaftspolitischer Aufbruchsstimmung fehle und vergleicht die Lage hierzulande mit der in den USA, wo Inflation und drohende Rezession durch Bidens (schuldenfinanzierten) Inflation Reduction Act eingehegt wurden.

    Zugleich besteht Füracker selbstverständlich weiter darauf, dass die „Schwarze Null“ oder „Schuldenbremse“ als urdeutsches Heiligtum nicht infrage gestellt werden dürfe. Auch nicht, um „neuen Swing“(?!) in die Wirtschaft zu bringen.

    Dass die Bundesrepublik sich damit der Möglichkeit antizyklisch zu investieren beraubt, weiß Herr Füracker natürlich, klammert es aus machtpolitischem Kalkül aber aus und wirft stattdessen der Bundesregierung vor, „ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik“ zu betreiben.

    Was an „ideologiegetriebener“ Politik grundsätzlich schlecht sein soll, bleibt dabei diffus. Denn geht es in der Demokratie nicht gerade darum, über Ideologien, also Weltanschauungen, abzustimmen? Dass Politik bestimmte Ziele anspricht, ist aber für rückgratlose, nur auf Machterhalt ausgerichtete Parteien wie die CSU natürlich nur schwer fassbar.


  • https://davekarpf.substack.com/p/turns-out-the-october-surprise-is

    Dave Karpf sehr lesenswert darüber, weswegen Elon Musks ganz offensichtlich illegale Petition vermutlich keinerlei echte Konsequenzen für ihn haben wird:

    And, if Trump loses, he’ll eventually pay fines for this whole illegal payments-for-voter-registrations scheme as well. (Unless he gets a Trump judge, or the Supreme Court declares “lol laws don’t apply to Republican donors.”[)]

    Kurzum, selbst wenn er verurteilt wird, wird er vermutlich einfach nur eine Geldstrafe zahlen müssen. Für die meisten Menschen wäre das vermutlich auch eine angemessene Strafe. Elon Musk dagegen ist vermutlich kaum etwas so egal wie eine Geldstrafe.


  • Clickbait

    Was mir immer häufiger auffällt: Clickbait-Überschriften nerven mich mittlerweile derartig, dass ich sie häufig selbst dann nicht anklicke, wenn mich das betreffende Thema tatsächlich interessiert. Zusätzlich nehme ich die Medien, die sehr viel mit Clickbait arbeiten als unseriöser wahr, als sie eigentlich sind.


  • Trumpismus

    https://www.nytimes.com/2024/10/18/opinion/trump-woodward-milley-mass-deportation.html [€]

    Auch während seines dritten Wahlkampfs ist es verlockend, in Trump nicht mehr als den lustigen Opa zu sehen, der keinen klaren Satz herausbringt, mindestens an der Schwelle zur Demenz steht und bei Townhalls Musik spielt, statt Fragen zu beantworten.

    Doch nach wie vor gilt, dass Trump für knallharte, rechts-autoritäre Politik alt-faschistischer Schule steht:

    “No one has ever been as dangerous to this country as Donald Trump,” the general [Mark Milley] told Woodward. “Now I realize he’s a total fascist. He is the most dangerous person to this country.”

    Jamelle Bouie schreibt in der New York Times weiter:

    The only reason these fantasies never became reality is that his aides and top officials either ignored or refused to carry out his orders. Next time, he’ll be surrounded by loyalists and sycophants. Next time, we won’t be so lucky.

    Kurz: Dass Trumps erste Präsidentschaft noch nicht im endgültigen Zerfall der USA gemündet ist, liegt vor allem daran, dass er (vor allem zu Beginn der Amtszeit) noch nicht die nötigen Leute um sich geschart hatte, um seine faschistischen Ideen effektiv umzusetzen. (Man erinnere sich nur an das vom Weißen Haus ausstrahlende Chaos jener Zeit.) Bei einer möglichen erneuten Präsidentschaft könnte das anders aussehen.


  • RSS

    Cory Doctorow: You should be using an RSS reader

    Das Web per RSS zu verfolgen, ist eine wirksame Methode, sich gegen den Verfall von Plattformen zur Wehr zu setzen, schreibt Cory Doctorow in seinem jüngsten Post.

    RSS ist eine Möglichkeit, zwei Schichten der Medienmaschinerie voneinander zu trennen: Die Inhalte und das Frontend, über das die Inhalte ausgeliefert werden.

    In eine ähnliche Kerbe schlug Anfang des Jahres auch Anil Dash in seinem Post: “Wherever You Get Your Podcasts” Is a Radical Statement.


  • Reparierbarkeit von Fahrrädern

    https://www.ifixit.com/News/101675/bike-manufacturers-are-making-bikes-less-repairable

    The bicycle is probably the canonical example of something that anyone can fix.

    Just like […] seemingly every other product category, bikes—and especially e-bikes—are going all black box on us. Instead of using standard parts that can easily be swapped or upgraded, bike makers are using more and more proprietary parts.

    Bezieht sich zunächst natürlich vor allem auf den US-Markt. Über kurz oder lang wird man aber wohl auch hier aufpassen müssen, nicht sogar bei ganz normalen Rädern in die VanMoof-Falle zu tappen.


  • Kreativität braucht

    • Ruhe
    • Chaos
    • Impulse von außen
    • Introspektion
    • Gleichgewicht
    • Schieflage

  • Monetarisierbare Feeds mit ActivityPub

    Ein Problem, wenn man es denn so nennen will, des offenen Webs ist, dass Refinanzierung und Bezahlung mit offenen Technologien oft nur begrenzt umsetzbar sind. Ein Beispiel sind Supporter-Feeds, die Podcasts über Plattformen wie Steady oder Patreon anbieten. Hörer*innen, die über einen dieser Dienste Geld spenden, erhalten dafür häufig werbefreie Podcast-Feeds. Umgesetzt wird das in Form eines RSS-Feeds mit kryptischer Adresse – der sich aber, wenn man das denn will, natürlich in mehr als einem Podcatcher einpflegen lässt. Eine zusätzliche Sicherung ist, wohl auch weil viele Podcatcher gar keine Funktion dafür bieten, nicht vorgesehen.

    RSS ist grundsätzlich unidirektional konzipiert. Das Feedformat ist bewusst sehr einfach gehalten, sodass jede*r einen RSS-Feed auch per Texteditor schreiben und bearbeiten kann.

    ActivityPub ist dagegen ein gutes Stück komplexer. Dafür verfügen ActivityPub-Feeds immer auch über einen Rückkanal. Das hat auch den Vorteil, dass diese Feeds zugangsbeschränkt ausgeliefert werden können. Plattformen wie sub.club versuchen auf dieser Grundlage bereits Systeme zu entwickeln, über die Feeds monetarisiert werden können.

    Eigentlich sind dafür, abgesehen von der Zahlungsabwicklung, aber gar keine zusätzlichen Plattformen erforderlich. Grundsätzlich lassen Followerbeschränkte Feeds sich auch über selbst betriebene Software oder sogar ganz manuell pflegen. ActivityPub könnte damit prinzipiell für viele Anbieter von Bezahlinhalten spannende Möglichkeiten bieten.