Kategorie: Allgemein


  • Clickbait

    Was mir immer häufiger auffällt: Clickbait-Überschriften nerven mich mittlerweile derartig, dass ich sie häufig selbst dann nicht anklicke, wenn mich das betreffende Thema tatsächlich interessiert. Zusätzlich nehme ich die Medien, die sehr viel mit Clickbait arbeiten als unseriöser wahr, als sie eigentlich sind.


  • Trumpismus

    https://www.nytimes.com/2024/10/18/opinion/trump-woodward-milley-mass-deportation.html [€]

    Auch während seines dritten Wahlkampfs ist es verlockend, in Trump nicht mehr als den lustigen Opa zu sehen, der keinen klaren Satz herausbringt, mindestens an der Schwelle zur Demenz steht und bei Townhalls Musik spielt, statt Fragen zu beantworten.

    Doch nach wie vor gilt, dass Trump für knallharte, rechts-autoritäre Politik alt-faschistischer Schule steht:

    “No one has ever been as dangerous to this country as Donald Trump,” the general [Mark Milley] told Woodward. “Now I realize he’s a total fascist. He is the most dangerous person to this country.”

    Jamelle Bouie schreibt in der New York Times weiter:

    The only reason these fantasies never became reality is that his aides and top officials either ignored or refused to carry out his orders. Next time, he’ll be surrounded by loyalists and sycophants. Next time, we won’t be so lucky.

    Kurz: Dass Trumps erste Präsidentschaft noch nicht im endgültigen Zerfall der USA gemündet ist, liegt vor allem daran, dass er (vor allem zu Beginn der Amtszeit) noch nicht die nötigen Leute um sich geschart hatte, um seine faschistischen Ideen effektiv umzusetzen. (Man erinnere sich nur an das vom Weißen Haus ausstrahlende Chaos jener Zeit.) Bei einer möglichen erneuten Präsidentschaft könnte das anders aussehen.


  • RSS

    Cory Doctorow: You should be using an RSS reader

    Das Web per RSS zu verfolgen, ist eine wirksame Methode, sich gegen den Verfall von Plattformen zur Wehr zu setzen, schreibt Cory Doctorow in seinem jüngsten Post.

    RSS ist eine Möglichkeit, zwei Schichten der Medienmaschinerie voneinander zu trennen: Die Inhalte und das Frontend, über das die Inhalte ausgeliefert werden.

    In eine ähnliche Kerbe schlug Anfang des Jahres auch Anil Dash in seinem Post: “Wherever You Get Your Podcasts” Is a Radical Statement.


  • Reparierbarkeit von Fahrrädern

    https://www.ifixit.com/News/101675/bike-manufacturers-are-making-bikes-less-repairable

    The bicycle is probably the canonical example of something that anyone can fix.

    Just like […] seemingly every other product category, bikes—and especially e-bikes—are going all black box on us. Instead of using standard parts that can easily be swapped or upgraded, bike makers are using more and more proprietary parts.

    Bezieht sich zunächst natürlich vor allem auf den US-Markt. Über kurz oder lang wird man aber wohl auch hier aufpassen müssen, nicht sogar bei ganz normalen Rädern in die VanMoof-Falle zu tappen.


  • Kreativität braucht

    • Ruhe
    • Chaos
    • Impulse von außen
    • Introspektion
    • Gleichgewicht
    • Schieflage

  • Monetarisierbare Feeds mit ActivityPub

    Ein Problem, wenn man es denn so nennen will, des offenen Webs ist, dass Refinanzierung und Bezahlung mit offenen Technologien oft nur begrenzt umsetzbar sind. Ein Beispiel sind Supporter-Feeds, die Podcasts über Plattformen wie Steady oder Patreon anbieten. Hörer*innen, die über einen dieser Dienste Geld spenden, erhalten dafür häufig werbefreie Podcast-Feeds. Umgesetzt wird das in Form eines RSS-Feeds mit kryptischer Adresse – der sich aber, wenn man das denn will, natürlich in mehr als einem Podcatcher einpflegen lässt. Eine zusätzliche Sicherung ist, wohl auch weil viele Podcatcher gar keine Funktion dafür bieten, nicht vorgesehen.

    RSS ist grundsätzlich unidirektional konzipiert. Das Feedformat ist bewusst sehr einfach gehalten, sodass jede*r einen RSS-Feed auch per Texteditor schreiben und bearbeiten kann.

    ActivityPub ist dagegen ein gutes Stück komplexer. Dafür verfügen ActivityPub-Feeds immer auch über einen Rückkanal. Das hat auch den Vorteil, dass diese Feeds zugangsbeschränkt ausgeliefert werden können. Plattformen wie sub.club versuchen auf dieser Grundlage bereits Systeme zu entwickeln, über die Feeds monetarisiert werden können.

    Eigentlich sind dafür, abgesehen von der Zahlungsabwicklung, aber gar keine zusätzlichen Plattformen erforderlich. Grundsätzlich lassen Followerbeschränkte Feeds sich auch über selbst betriebene Software oder sogar ganz manuell pflegen. ActivityPub könnte damit prinzipiell für viele Anbieter von Bezahlinhalten spannende Möglichkeiten bieten.



  • Fediverse-Struggle

    https://lemmy.blahaj.zone/post/17424876

    Interessante Lemmy-Diskussion zur Frage „Why is Mastodon struggling to survive/thrive?“

    Meine Überlegung dazu:
    Mastodon und das Fediverse haben eigentlich keine Probleme, zu überleben. Ganz im Gegenteil, ständig entstehen neue interessante Plattformen, die sich mit dem Netzwerk verzahnen.

    Noch wird dieser „Zusammenschluss“ unterschiedlicher kleiner Netzwerke von außen allerdings nicht als „ein Netz“ wahrgenommen. Dadurch erscheinen sowohl Mastodon als auch die anderen ActivityPub-Plattformen kleiner als sie sind.


  • 30 Jahre Mosaic

    ↬www.jwz.org/blog/2024/10/mosaic-netscape-0-9-was-released-30-years-ago-today/

    Heute vor 30 Jahren wurde die erste allgemein zugängliche Version des Mosaic-Browser veröffentlich: Mosaic 0.9.

    Wie hätte das Internet sich ohne das Web entwickelt?


  • .io

    https://every.to/p/the-disappearance-of-an-internet-domain

    Die britische Regierung hat vor einigen Tagen bekanntgegeben, dass das Vereinigte Königreich das Chagos-Archipel im indischen Ozean in die Unabhängigkeit entlassen bzw. an die Republik Mauritius abgeben wird.

    Das ist auch deshalb interessant, weil die speziell bei Softwareentwicklern beliebte Domainendung .io (für British Indian Ocean Territory) die länderspezifische Topleveldomain dieses Gebiets ist. Soweit die IANA (das ist die Organisation, die Topleveldomains auf höchster Ebene vewaltet) keine Ausnahme für den Erhalt dieser Domain macht, muss die Endung im Laufe der kommenden Jahre abgeschaltet werden.

    Gareth Edwards:

    Whatever happens, the warning for future tech founders is clear: Be careful when picking your top-level domain. Physical history is never as separate from our digital future as we like to think.

    Und in der Tat ist es wichtig, sich das in Bezug auf Domainnamen klarzumachen: Sie sind momentan die vermutlich beste Option, im Web einen Bereich abzustecken, der wirklich dir und nicht Mark Zuckerberg (Facebook, Instagram …), Elon Musk (X), Google (YouTube) oder China (TikTok) gehört – echte Sicherheit gibt es aber auch für die eigene Domain nicht. Das Beispiel .io macht das deutlich, aber auch andere vermeintlich sichere Adressen können beschlagnahmt, gepfändet oder anderweitig abgeschaltet werden.