Schlagwort: Fediverse


  • ActivityPub macht POSSE überflüssig

    Dave Winer beschreibt in diesem Beitrag, weshalb das Social Web oder Fediverse viele der Wünsche, die er ans Textcasting, wie er die protokollbasierte Verteilung von (vorwiegend) Textinhalten nennt, erfüllt.

    Letztlich laufen seine Überlegungen darauf hinaus, dass der konventionelle Ansatz Publish on your own site, syndicate elsewhere oder kurz POSSE in vielen Fällen (oder zumindest für ihn) zu aufwendig ist. Crosspostings auf verschiedene Plattformen erfordern es oft, dass der Inhalt etwas angepasst wird. In der Folge wird er auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen. Sprich: Auf 280 Zeichen und X/Twitter-Kompatibilität.

    Das Social Web löst dieses Problem bestenfalls, da es keine Crosspostings mehr gibt, sondern nur noch Postings, die auf den verschiedenen Plattformen angezeigt werden. Es liegt dann letztlich in der Verantwortung der Plattformen, die verschiedenen Typen von Posts, die ActivityPub kennt, korrekt darzustellen oder zumindest darauf hinzuweisen, dass ein Inhalt gegebenenfalls nicht korrekt dargestellt wird und dass sich deshalb ein Blick auf die Darstellung auf der Ursprungsplattform lohnt.


  • Monetarisierbare Feeds mit ActivityPub

    Ein Problem, wenn man es denn so nennen will, des offenen Webs ist, dass Refinanzierung und Bezahlung mit offenen Technologien oft nur begrenzt umsetzbar sind. Ein Beispiel sind Supporter-Feeds, die Podcasts über Plattformen wie Steady oder Patreon anbieten. Hörer*innen, die über einen dieser Dienste Geld spenden, erhalten dafür häufig werbefreie Podcast-Feeds. Umgesetzt wird das in Form eines RSS-Feeds mit kryptischer Adresse – der sich aber, wenn man das denn will, natürlich in mehr als einem Podcatcher einpflegen lässt. Eine zusätzliche Sicherung ist, wohl auch weil viele Podcatcher gar keine Funktion dafür bieten, nicht vorgesehen.

    RSS ist grundsätzlich unidirektional konzipiert. Das Feedformat ist bewusst sehr einfach gehalten, sodass jede*r einen RSS-Feed auch per Texteditor schreiben und bearbeiten kann.

    ActivityPub ist dagegen ein gutes Stück komplexer. Dafür verfügen ActivityPub-Feeds immer auch über einen Rückkanal. Das hat auch den Vorteil, dass diese Feeds zugangsbeschränkt ausgeliefert werden können. Plattformen wie sub.club versuchen auf dieser Grundlage bereits Systeme zu entwickeln, über die Feeds monetarisiert werden können.

    Eigentlich sind dafür, abgesehen von der Zahlungsabwicklung, aber gar keine zusätzlichen Plattformen erforderlich. Grundsätzlich lassen Followerbeschränkte Feeds sich auch über selbst betriebene Software oder sogar ganz manuell pflegen. ActivityPub könnte damit prinzipiell für viele Anbieter von Bezahlinhalten spannende Möglichkeiten bieten.


  • Fediverse-Struggle

    https://lemmy.blahaj.zone/post/17424876

    Interessante Lemmy-Diskussion zur Frage „Why is Mastodon struggling to survive/thrive?“

    Meine Überlegung dazu:
    Mastodon und das Fediverse haben eigentlich keine Probleme, zu überleben. Ganz im Gegenteil, ständig entstehen neue interessante Plattformen, die sich mit dem Netzwerk verzahnen.

    Noch wird dieser „Zusammenschluss“ unterschiedlicher kleiner Netzwerke von außen allerdings nicht als „ein Netz“ wahrgenommen. Dadurch erscheinen sowohl Mastodon als auch die anderen ActivityPub-Plattformen kleiner als sie sind.


  • Standardisierte Fediverse-Suche

    https://www.fediscovery.org

    Ein interessantes Projekt der Mastodon gGmbH. „Fediverse Discovery Providers“ sollen eine standardisierte Option werden, Such- und Discovery-Funktionen für Fediverse-Dienste anzubieten. Momentan sind serverübergreifende Nutzer- und Inhaltssuchen im föderierten ActivityPub-Netz oft etwas umständlich oder je nach Dienst und Instanz kaum möglich. Die „Discovery Provider“ sollen als eine Art Plug-ins externe Services abrufen und nutzen können.

    Der naheliegende Einwurf dagegen ist, dass solche externen Services potenziell stark zentralisiert werden könnten. Man wird abwarten müssen, ob das passiert. Die Projektseite adressiert das mit dem Satz: „Our proposal has federation in mind from the get-go. We want to specify how a discovery provider works and interfaces with a Fediverse server instance. We hope to inspire several competing implementations of the specification.“


  • Mastoddos

    Interessantes oder viel mehr ärgerliches Phänomen. Mastodon generiert serverseitig Previewcards zu geposteten Links. Da das auf jeder Instanz, die einen Fediverse-Post sieht, einzeln passiert, werden viele Webserver, zu denen Links gepostet werden, quasi ge-ddos-t:

    https://news.itsfoss.com/mastodon-link-problem

    Eine Lösung könnte zB. sein, die Previewcards nur von der Instanz laden zu lassen, auf der der Link gepostet wird. Der Server könnte die Karte dann in den Post einbinden und so verhindern, dass andere Server oder gar Clients ihre eigene Version laden und generieren.